KREISRUNDE FORMEN

 

Kreisrunde Formen, die an Tondi, vexierbildhaft an Tunnel und gleichzeitig an Lichtkegel erinnern, deren changierende Farben sich durch Bewegung verändern, verleihen Robert Schaberls Werken eine unglaubliche Sogwirkung und Anziehungskraft. „Zentralformen" , nennt der österreichische Künstler seine Arbeiten, die zunächst die sinnliche Wahrnehmung ansprechen sollen, um dann zu einer analytischen Reflexion dieses Sinneseindrucks anzuregen. So kippen die haptischen, lichtbündelnden Oberflächen und lösen sich bei näherer Betrachtung in Farbmassen, Kratzspuren und Spiegelungen auf. Schaberls konzentrische Abstraktionen, die er in verschiedenen farblichen Abstufungen .....

 

 ©       Constanze Johanna Malissa ( Aus "Kunst der Gegenwart - Albertina Museum 2024)

 

 MAGISCHE MOMENTE

 

Jeder kennt diese magischen Momente am anbrechenden Morgen: Das erste zarte Licht der Dämmerung beginnt den Horizont zu erhellen. Zögerlich zeichnen sich silhouettenhaft vage Konturen in der Landschaft ab, aber noch staffelt sich alles in unterschiedlichen Grautönen. Und dann, ganz langsam, Nuance für Nuance, kristallisieren sich im Morgenlicht die ersten Farben heraus. Je heller es wird, desto kräftiger werden sie und Stück für Stück verwandeln sich die Konturen in erkennbare Formen. Sobald sich dann die ersten direkten Sonnenstrahlen mit ihrem warmen Streiflicht dazumischen, gewinnen diese Formen immer mehr an Substanz und Festigkeit. Sie fangen an, räumlich zu wirken, und auch die Oberflächen nehmen deutliche Texturen an. Dieses feine, immer wiederkehrende Schauspiel fasziniert mich. Es regt meine........

 

  Robert Schaberl © 2019 

 

Robert Schaberl - (DE)ZENTRAL

Farbiges Licht. Auratische Bilder im buchstäblichen Sinne des Wortes. Kunst der Oszillation. Vibrierende Farbfelder mit Titeln wie purple dance with red copper gold, red magenta (blood & wine), lavered green silverblue, deep cherry red magenta, soft silver rotation, rusty green und lemmon yellow. Gleißende Scheiben, Lichtreflexionen und pulsierende Kreisflächen in unendlichen Farbvariationen, subtile Farbübergänge, manchmal Kontraste, aber auch Studien in schwarz. Kunst der Schwingung, die im Großformat ihre maximale Emphase erzielt und in der Serialität der Mittel- und Kleinformate das Gleichmaß sucht. Robert Schaberls konzentrische Abstraktionen, die er in verschiedenen farblichen Graduierungen zwischen matt und glänzend ausführt, entstehen durch die Überlagerung von bis zu 70 Farbschichten auf einem horizontal rotierenden Bildträger. Sie gehen auf frühe fotografische Experimente mit Alltagsgegenständen wie Gläsern und biomorphen Rundformen wie Pilzen zurück und legen auf den ersten Blick formale Vergleiche mit Werken der konkreten Kunst, wie den kryptischen Kreisbildern von Hermann J. Painitz oder den Targets von Jasper Johns nahe...............

 


 ©   Angela Stief 2016, 
Chefkuratorin Museum Albertina Modern (Wien)

Malerei um der Malerei willen – die Zentralformen von Robert Schaberl

 

Sehen ist immer Präsenz und verlangt nach leidenschaftlicher Hingabe; sowohl des Schöpfers als auch des Betrachters. Trifft dies für die Farbfeldmalerei im Allgemeinen zu, so doch ganz im Besonderen auf die sich stetig wandelnden, sich neu erschaffenden Raumklang-Gebilde des 1961 im steirischen Feldbach geborenen Robert Schaberl. Dem Studium der Malerei am Mozarteum in Salzburg folgte 1985 ein Amerikaaufenthalt und dort fand die erste Auseinandersetzung mit der Bildidee statt, die ihn bis heute antreibt. Ausgehend von ...............  

                                                                                          

 ©  Dr. phil. Harald Kraemer, Hong Kong / Basel 2014                                        


Spectrum of Light

 

Farben tanzen über die Leinwand, weniger wie Lichtstrahlen, mehr wie Blitze, schillernd und flüchtig, knisternd über glatte Farbflächen. Robert Schaberls Werke, insbesondere seine Zentralformen, bestehen aus Tausenden und Abertausenden konzentrischer Kreise, die Schicht um Schicht, eine auf der anderen, aufgebaut sind. Sie strahlen vom Zentrum eines Kreises aus wie ein sich unendlich ausdehnendes Feld. Das Werk breitet sich wie eine Supernova aus, um sich dann wieder zusammenzuziehen, nur um erneut auszubreiten, ..............................................

 

© Katalogtext für die Einzelausstellung in der Kashya Hildebrand Gallery / London von Anna Wallace-Thompson, 2014

Robert Schaberl - KREISCHROMATISMEN

 

Indem er über die Themen des Konstruktivismus und der Minimal Art hinausgeht und ein fertiges Bild schafft, das an die Massenproduktion der Industrie erinnert, hinterfragt Robert Schaberls Werk die Illusion des virtuellen Bildes angesichts der Unvollkommenheit des Alltags.

 

In den letzten Jahren hat das Werk des österreichischen Künstlers eine neue Richtung innerhalb der zeitgenössischen visuellen Szene eingeschlagen, indem es sich mit seiner neuesten Serie von Acrylgemälden, *Spectrum of Light*, in der Malerei hervortut. Besonders an diesen Gemälden ist der Umgang mit Licht, Farbe und die Fähigkeit, das Medium, in dem die Leinwände gezeigt werden, zu reflektieren. Die Gemälde sind durch die.................

 

 

 

by Pía Cordero, ©  ARTE ALLIMITE 2014

 

 

L’Anamorphose Chromatique

 

 

Die Chromatische Anamorphose**

 

Die Anamorphose ist eine reversible Verformung des Bildes, die normalerweise mit Hilfe eines optischen Instruments in der Nähe des Motivs oder durch das Betrachten der Leinwand aus einem bestimmten Winkel erreicht wird. So nimmt das verborgene Bild Gestalt an, während sich unser Blick bewegt.

 

Im 17. und 18. Jahrhundert war diese Technik in der Malerei weit verbreitet. Heute hat sie eine lange und fruchtbare Entwicklung durchlaufen, die von der Kunst ausgehend zu zahlreichen technischen und ästhetischen Innovationen in Bereichen wie Architektur, Audiovisuelles, Kartographie usw. beigetragen hat.

 

In China gab es die Anamorphosen der.......

 

 

© Text Nazim Kadri, Paris 2012

In der abstrakten Malerei von Robert Schaberl dominieren grossformatige monochrome Kreisformen, die sich über ein intensives lokalfarbiges Kolorit in klarer Kontur auf dem hellen Grund der Leinwand entfalten. Die grossformatigen Zentralformen sind formatfüllend auf die Leinwand platziert und von magischer Anziehungskraft. Durch die vielschichtigen Lasuren und den Einsatz von Interferenzpigmenten kreiert Robert Schaberl konzentrierte meditative Farbräume von beeindruckender Kraft und Tiefe. Die übereinandergelagerten Farbschichten von hoher Intensität suggerieren einen unendlichen Farbraum, der in das Innere des Kreises zu schwingen scheint und die zweidimensionale Begrenzung der Leinwand auflöst. In dem durchschimmernden Farbauftrag entfaltet sich ein immaterielles Farblicht, ein Bildlicht, das den Bildraum  .........

 

Dr. Andrea Madesta, Direktor, ©  Museum Moderner Kunst Kärnten ,  Katalogtext in : " farb.räume"  MMKK Museum Moderner Kunst Kärnten, Klagenfurt 2005,  S. 8-9  


Die Verunklärung von Wahrnehmung


Zu den Zentralformen von Robert Schaberl

 

Kreisrunde Formen, die an Tondi, Mandalas, aber auch vexierbildhaft an Tunnel und gleichzeitig an Lichtkegel erinnern, deren changierende Farben je nach Standort des Betrachters sich verändern, deren Oberflächenstruktur entweder spiralförmige Sogwirkung ausstrahlt oder konvexartig schillernd ihre Materialität verunklärt, ziehen den Betrachter an.

 

„Zentralformen“ nennt Robert Schaberl seine Arbeiten, die zunächst die sinnliche Wahrnehmung ansprechen sollen, um dann von einer analytischen Reflexion dieser Wahrnehmung untersucht zu werden. So kippen die haptischen, lichtbündelnden......................



Elisabeth Fiedler

 

Auszug aus dem Ausstellungskatolog anlässlich der Ausstellung in der Neuen Galerie im Hof in Graz 3. Juli bis 22. August 2004: Robert Schaberl ... von Licht und Farbe © 2004 Neue Galerie Graz

Zwischen Windkanal und Trompetenpfifferling

 

Diejenigen, die Robert Schaberl näher kennen, wissen, daß er ein notorischer Verführer ist. Dies betrifft selbstverständlich in erster Linie seine Malerei und in zweiter Linie, seine Pilzgerichte. Um dies näher zu verstehen, muß man eine Fülle von Stunden mit Robert Schaberl im Atelier und in der Küche verbracht haben.

 

In seinen Zentralformen lenkt er den Blick, verführt den Betrachter gewissermaßen zum räumlichen Sehgenuß durch reine Farbe und führt ihn zugleich ihn einen ernsten Konflikt. Der Betrachter wird im Sog der Zentralform hilflos subtilen Variationen in Farbtonigkeit, Oberflächenstruktur und Lichtbündelung ausgeliefert. Gegenüberstellungen dieser gemalten Manifestationen  ..................................

 ©  Harald Krämer  2002

 

Zentralformen von Robert Schaberl

 

In den letzten Jahren hat Robert Schaberl eine Serie von Bildern mit dem Titel Zentralformen entwickelt. Diese monochromatischen Bilder beziehen sich direkt auf das Ursprüngliche des Malens - den Umgang mit dem Material - ohne sich damit zwangsläufig einer Theorie des reduktiven minimalistischen Diskurses zu verschreiben . Anstatt das Medium Malerei zu verwenden, um ................ 

©  Julien Robson 1995