Zentralformen von Robert Schaberl
In den letzten Jahren hat Robert Schaberl eine Serie von Bildern mit dem Titel Zentralformen entwickelt. Diese monochromatischen Bilder beziehen sich direkt auf das Ursprüngliche des Malens - den Umgang mit dem Material - ohne sich damit zwangsläufig einer Theorie des reduktiven minimalistischen Diskurses zu verschreiben . Anstatt das Medium Malerei zu verwenden, um einen illusorischen Raum zu gestalten, versucht Schaberl, die Beziehung, die sich durch die Interaktion von Gemälde, Licht und Betrachter entwickelt, weiter zu erforschen. Seine Arbeiten werden erst durch das Betrachten aus unterschiedlichen räumlichen Positionen- im Abschreiten des Raumes - vollständig erfaßbar, denn aufgrund einer konsequent gestalteten Bildoberfläche und der Reflexion des Lichtes ändert sich Farb- und Raumwirkung im Bild.
Die strenge Reduzierung in diesen Arbeiten eröffnet neue Zugänge zur visuellen Auseinandersetzung mit Malerei. Seine Arbeiten dienen nicht einem symbolischen oder repräsentativen Zweck, verweisen nicht auf Äußeres, sondern nur auf die im Bild selbst liegenden visuellen Werte ( Qualitäten). Die Sprache (Das Materielle) in diesen Bildern ist streng verdichtet um sich völlig auf die eigentliche Substanz auszurichten, die Tonalität und Sättigung von Farbe, deren Modulationen durch die Einwirkung von Licht erst Leben gewinnen kann.
Die Zentralformen festigen die Authentizität der Malerei, nicht in narrativer sondern in konnotativer Form; der Dialog über Wert, welcher in dieser Arbeit verkörpert ist, läßt eine Wechselbeziehung in anderen Diskursen zu.
© Julien Robson 1995